Aufgabenstellung

Es war eine herausfordernde Zeit, als Petr Hosek bei Oracle einstieg. Sun Microsystems zu übernehmen (2011) war komplizierter gewesen als erwartet. Die EU hatte lange Monate gebraucht, um die Übernahme zu genehmigen. Der Mitbewerb nutzte diese Zeit und zog gute Kunden auf seine Seite.

Oracle hatte keine Erfahrungen mit dem Hardware-Geschäft. Die Mannschaften, zusammengewürfelt aus softwarelastigen Oracle-Leuten und hardwarelastigen Sun-Leuten, waren (gelinde gesagt) verunsichert. Niemand wusste, wie die ehrgeizigen Erwartungen des Konzernmanagements erfüllt werden sollten.

Petr Hoseks Auftrag an klink + partner lautete, ihm eine Außensicht zu geben. Welche Prioritäten sollte Hosek setzen? Was war wichtig, was musste warten?

Umsetzung

Für gewöhnlich bekommt ein neuer Manager 100 Tage Zeit, seinen Weg zu finden. Herbert Klink, Geschäftsführer von klink+ partner, verwendete hier das Konzept „Leadership Transition – The First 100 Days“.

Die erste Phase diente der Orientierung. Lassen sich die Ziele mit den vorhandenen Ressourcen überhaupt erreichen? Das war hier nicht der Fall, weshalb Hosek, von Klink mit Argumenten hochmunitioniert, mit seinem Konzernmanagement über neue Ziele verhandelte. Gleichzeitig musste er schnell erste Erfolge vorweisen. Die beruhigten einerseits die Konzernleitung, andererseits motivierten sie die Mannschaft.

In der zweiten Phase legten Hosek und Klink die künftige Richtung fest. Was bleibt, was wird geändert? Viele Führungskräfte machen den Fehler, sich nur auf Veränderungen zu fokussieren. Das verunsichert die Mannschaft noch mehr. Sie braucht Bestätigung, auch davor vieles richtig gemacht zu haben. Parallel wurden im Team Leistungsträger und Blockierer identifiziert und die nötigen Schritte gesetzt.

In der dritten Phase wurde die Mannschaft zusammengeschweißt und auf die neuen Ziele eingeschworen. Bei Oracle fand das drei Monate nach Hoseks Antritt (also nach etwa 100 Tagen) in Form eines Events statt, bei dem alle gemeinsam ihre künftige Strategie erarbeiteten.

Das Konzept ging auf. Die Mannschaft wuchs zusammen und errang die Akzeptanz der anderen Geschäftsbereiche. Und zur Freude von Senior Sales Director Hosek wiesen bald auch die Zahlen wieder nach oben.

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